Insulinpumpentherapie

Zentrum für Diabetologie Bergedorf

Spontane sportliche Betätigung, wechselnde Arbeitszeiten, mal ausschlafen und ungeplante Mahlzeiten – die Insulinpumpentherapie ermöglicht mehr Lebensqualität und Flexibilität. Sie kann auch helfen, die Stoffwechseleinstellung zu verbessern und Folgeerkrankungen hinauszuzögern oder zu vermeiden. Die "kontinuierliche subkutane Insulintherapie mit Insulininfusionspumpen" (CSII) wurde Ende der 1970er Jahre entwickelt. Mittlerweile gehört sie zu den gängigen Behandlungsmöglichkeiten, insbesondere für Menschen mit Diabetes Typ 1. Bei Menschen mit Diabetes Typ 2 kommt die Insulinpumpen-Therapie nur in Ausnahmefällen in Frage.

Die Insulinpumpe ist klein und wird beispielsweise in der Hosentasche oder am Gürtel getragen. Sie wird nicht — wie viele vermuten — in das Unterhautfettgewebe eingepflanzt. Die Insulinpumpe ersetzt den Insulin-Pen oder die Spritze. In Deutschland sind verschiedene Modelle von Insulinpumpen auf dem Markt. Welche Insulinpumpe für Sie infrage kommt, entscheiden Sie nach ausführlicher Beratung durch Ihren Arzt/Ärztin oder Ihre Berater:in.

Obwohl in einer Insulinpumpe nur ein kurzwirkendes Insulin verwendet wird, hat dieses zwei unterschiedliche Aufgaben. Als Grundversorgung dient die Basalrate. Sie wird individuell auf Ihren Grundumsatz programmiert. Die Insulinpumpe gibt kontinuierlich eine geringe Menge Insulin ab, dies ersetzt das Basalinsulin. Zum Essen oder zur Korrektur erhöhter Blutzuckerwerte gibt man auf Knopfdruck seinen Bolus ab. Der Motor der Insulinpumpe befördert dann zusätzlich Insulin durch den Katheter in das Unterhautfettgewebe.

Die neueste Pumpengeneration (hybrid closed loop Systeme) reagieren mit Hilfe von Algorithmen selbstständig auf Blutzuckerschwankungen. Die Pumpen übernehmen aber (noch) nicht die gesamte Behandlung, erleichtern diese jedoch zunehmend. Eine gute Schulung des Pumpenträgers bleibt allerdings weiterhin Voraussetzung für eine gute Einstellung der Stoffwechsellage.