Schwangerschaftsdiabetes

Zentrum für Diabetologie Bergedorf

Treten in der Schwangerschaft erstmals erhöhte Blutzuckerwerte auf, nennt man das Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes). 7 % der Schwangeren sind davon betroffen.

In der Schwangerschaft werden diverse Hormone gebildet. Einige von ihnen schwächen die Wirkung von Insulin (Blutzuckerregulation) ab. Die Bauchspeicheldrüse muss also mehr Insulin produzieren als zuvor – das schafft nicht jede Bauchspeicheldrüse gleich gut.
Kann die Bauchspeicheldrüse diesen erhöhten Bedarf nicht decken, steigen die Blutzuckerwerte an. Unbehandelt kann der Schwangerschaftsdiabetes dem Baby schaden, weshalb seit vielen Jahren standardmäßig bei allen Schwangeren orale Glukosetoleranztests durchgeführt werden. Mit diesem „Zuckerbelastungstest“ kann man frühzeitig erkennen, ob die Blutzuckerwerte erhöht sind und bei Bedarf handeln.

Ein erhöhtes Risiko haben Frauen, die Übergewicht haben, älter als 30 Jahre alt sind, die bei einer vorhergehenden Schwangerschaft ein Schwangerschaftsdiabetes hatten, bei einer früheren Geburt ein sehr großes und schweres Kind zur Welt gebracht haben oder in deren engeren Familienkreis ein Typ-2 Diabetes besteht.

Die Therapie des Gestationsdiabetes steht auf zwei Pfeilern: Ernährung und Bewegung. Bei 85 % der Patientinnen genügt eine Ernährungsumstellung, um die Blutzuckerwerte im Zielbereich zu halten. Nur bei 15 % reicht eine Ernährungsumstellung alleine nicht aus, sodass zusätzlich Insulin benötigt wird. Dabei reicht es oft, kleine Mengen eines schnell wirkenden Insulins vor den Hauptmahlzeiten oder Basisinsulin zur Nacht zu spritzen. Das injizierte Insulin gleicht dann die Mehrarbeit aus, die die Bauchspeicheldrüse aufgrund der Schwangerschaftshormone nicht schafft. Der Blutzucker normalisiert sich wieder. Insulin schützt das Baby.

Unser erfahrenes Team unterstützt Sie mit praktischen Tipps und begleitet Sie durch Ihre Schwangerschaft. Bei Fragen oder Problemen sind wieder jederzeit an Ihrer Seite!